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Vorbetrachtung

Für mein Modell der Lok 2 treffe ich Annahmen anhand der bekannten Daten und erstelle auf diese Weise „meine“ persönliche Lok 2, wie sie ausgesehen haben könnte:

  • Die Lok entspricht der ersten KPEV-Ausführung mit einem etwas kürzeren Rahmen und damit auch LüP. Auffälliges Kennzeichen ist eine schräge Rückwand im unteren Teil des Fahrerhauses. Etwa ab Bj 1897/98 wird es bei neu gebauten T3 gerade ausgeführt.
  • Die Räder haben auf die Radsterne genietete Ausgleichsgewichte, wie sie in den frühen Baujahren verwendet wurden. In den 1890er Jahren entwickelte sich das Stahlgussverfahren und Radsterne wurden samt (halbmondförmiger) Ausgleichsgewichte gegossen.
  • Aus Kostengründen wurde die Lok im ursprünglichen Farbschema belassen

Um eine authentische Modelumsetzung zu erreichen greife ich auf Informationen und Bilder der mir bekannten Publikationen zurück und vergleiche mit Maschinen ähnlicher Eckdaten. An T3-Dokumentation ist mir neben einzelnen Artikeln bekannt:

  • Gerhard Moll, Hansjürgen Wenzel – Die Baureihe 89.70 (preußisches T3), Eisenbahn-Kurier Verlag 1981
  • EJ Preussen Report

Ausgangsmodell

Für meine Umsetzung der etwas jüngeren Lok 3 wähle ich die Trix-T3 als Ausgangsbasis. Das Modell ist die derzeit jüngste Konstruktion und sie stellt im Gegensatz zur immer noch erhältlichen Fleischmann-T3 die früheren Typen dar. Fleischmann wählte für sein Modell die verstärkte Ausführung, die in geringer Stückzahl am Ende der Produktionszeit gebaut wurde.

Für die Darstellung einer frühen T3 mit der auffälligen schrägen Rückwand (und einer sparsameren Kesselausstattung) gab es mal einen Umbausatz (von Westmodell?), den ich jedoch seit längerer Zeit nicht in den einschlägigen Märkten und Auktionen finde. Also habe ich mir für den Selbstbau einen alten Röwa-Bausatz besorgt und das Führerhaus den verfügbaren Skizzen entsprechend angepasst. Meine erste Idee, das besser zu bearbeitende Kunstoffgehäuse des Röwa-Modells auf das Trix-Fahrgestell zu setzen, verwerfe ich aber schnell.

Keine exakte Raketenwissenschaft, aber eine brauchbare Möglichkeit, um die Proportionen abzuschätzen.

Ein Grund ist die Nutzungsmöglichkeit der unveränderten Befestigungspunkte der Trix-Lok. Außerdem punktet das höhere Gewicht des Metallgehäuses, denn die Lok ist am Ende ziemlich leicht und dadurch in ihrer Zugkraft eingeschränkt. Haftreifen wird sie keine mehr bekommen. Außerdem hat eine kurze „Probe-Hochzeit“ mit dem bereis umgebauten Fahrwerk der Lok 3 gezeigt, das auch der Röwa-Kessel überarbeitet werden muss, damit er über den neuen, im Kessel sitzenden Motor passt.

Probe-Hochzeit des vorhandenen umgebauten Lok-3-Fahrwerks mit dem Röwa-Gehäuse.

Für den geplanten Einbau eines Sound-Dekoders ist das horizontal geteilte Trix-Fahrerhaus sehr praktisch, dadurch kann der Decoder und ein recht großer Lautsprecher mit Gehäuse einfach im Fahrerhaus platziert werden.

Umbau des Gehäuses

Da ich den späteren Umbau des Fahrwerks nicht selber durchführen kann und möchte, sollen die groben Umbauarbeiten abgeschlossen sein, bevor das Fahrwerk ins AW geht. Insbesondere sind für die Anpassung der Rückwand Säge- oder Fräsarbeiten erforderlich, die entsprechende Späne und Staub produzieren.

Wie bei meinem Röwa-Umbau trenne ich die Rückwand mit einer dünnen Trennscheibe (0,3mm Stärke) ab und kürze die Seitenwand im unteren Bereich um ca. 2mm. Dadurch entsteht die charakteristische Rückwand. Außerdem muss der Rahmen unter dem Führerhaus gekürzt werden, was aber sehr einfach mit der gleichen Trennscheibe möglich ist. Im Bereich der Kunststoffteile muss mit reduzierter Drehzahl gearbeitet werden, um die Hitzeentwicklung im Griff zu behalten.

Hier ist der gekürzte Ramen gut sichtbar. Später habe ich noch weiter angepasst, um Federpuffer und ein einfacheres Aufsetzen des Gehäuses zu ermöglichen.
Der in meinen Augen schöne Rücken kann entzücken, auch wenn noch einige Arbeit erforderlich sein wird. Die alten Löcher für die Lichtleiter der Rücklichter müssen auch noch geschlossen werden.

Das ganze muss dann später noch sauberer montiert, verfeinert und gespachtelt werden, aber für den ersten Schritt bin ich zufrieden.

Da noch etwas Zeit übrig ist, gehts gleich weiter mit ein paar Verfeinerungen. Für den Umbau dieser Lok hatte ich vor längerer Zeit einen alten Umbausatz von Reitz für den Bau einer Länderbahnlok auf Basis Fleischmann gekauft. Die meisten Teile sind aber nicht spezifisch und können auch am Trix-Modell eingesetzt werden. Als erstes werden Federpuffer eingesetzt, wofür ich aber teilweise den Rahmen der Lok weiter aussäge. Außerdem fixiere ich noch zwei neue Lampen, die beleuchteten Originallampen sollen nicht mehr verwendet werden.

Ein schlechtes Bild mit den Änderungen: Federpuffer, Länderbahnlaternen, entfernter Normschacht
Hinten haben bisher nur Federpuffer ihren Weg gefunden, die untere Rückwand muss noch sauberer montiert werden, wie hier deutlich durch den Absatz zum oberen Teil zu sehen ist.

Die nächsten Schritte sind die bessere Montage des momentan nur mit Sekundenkleber fixierten Gehäuses und das Paket zum Technikumbau.